UNIQ-Herbstinterview mit dem CEO der DMA-Group, Dr. Reinhard Schulte (Dez. 2019)

Wie entwickeln sich die wirtschaftlichen Kennzahlen im laufenden Jahr? Mit welchen Zahlen rechnen Sie zum Ende des Jahres 2019 für das komplette Jahr?

 

Augsburg:

Der Flughafen durchlief im laufenden Geschäftsjahr eine Krise in vielerlei Hinsicht. Zum Jahreswechsel hat Eurowings die Langstreckenflüge ab Augsburg eingestellt, Anfang Februar ging Germania in die Insolvenz. Kurz darauf hat Ryanair angekündigt, die größte deutsche Basis am Flughafen Augsburg mit 13 stationierten Boeing 737-800 aufzugeben. Das immer besser werdende Fernverkehrsangebot der DB machte Inlandsflüge nur wenig profitabel und die Passagierzahl brach um 42% auf 4,86 Millionen ein. Auch haben sich verschiedene Cargo-Airlines verabschiedet und Avicon Technical Solutions hat den Pachtvertrag für den am Airport befindlichen Technikbetrieb gekündigt. Nach dem die DMA-Group den Airport übernommen und den Beschluss zur Erweiterung des Airports gefasst hat, konnten einige Partner zurückgewonnen werden. Ryanair wird wieder bis zu vier Maschinen am Airport stationieren, auch Sun Express, Eurowings und nicht zuletzt Aerodiaz bieten seit dem Winterflugplan ein breites Streckenportfolio an. Dank dieser Stabilisierung des Angebots erwarten wir das Jahr mit ca. 5.450.000 Pax abzuschließen, was einem Plus von 12% entspricht.

 

Stralsund:
Verglichen mit dem Vorjahr steigen die Passagierzahlen in Stralsund wieder leicht. Das freut uns sehr, denn mit der Pleite von Germania und dem Weggang von Ryanair hatte unser Airport mächtig zu kämpfen. 2018 konnten knapp 700.000 Passagiere abgefertigt werden, 11% weniger als im Jahr zuvor. Um dem Negativtrend gegenzulenken startet seit diesem Jahr mit Aerodiaz, der hauseigenen Marke der DMA-Group, in Stralsund ein neuer Carrier zu attraktiven Warmwasserzielen. Zwar ist die Destinationspalette nicht so groß wie zu den besten „Ryanair-Zeiten“, aber die ersten Zahlen aus diesem Jahr stimmen uns sehr positiv für die weitere Zusammenarbeit. Auch Suebica hebt mittlerweile in Stralsund ab und bedient mit kompakten Dash Q-100 Fliegern zweimal täglich München sowie ausgewählte Städte der Dänischen- und Schwedischen Ostseeküste. Das Jahr 2019 werden wir voraussichtlich mit einem leichten Passagierplus abschließen.

 

La Palma:

Die Pleiteserie namenhafter Ferienfluggesellschaften ging auch am Aeropuerto de La Palma nicht spurlos vorüber. Trotzdem entwickelten sich die Passagierzahlen positiv und stiegen im Vorjahresverglich um knapp 2% auf vsl. 931.000. Wir werden abwarten, wie sich die Dinge entwickeln und dann entscheiden, mit welchen „neuen“ Fluggesellschaften wir uns eine Zusammenarbeit vorstellen können. Wir sind durchaus gewillt auch Low-Cost-Carrier am Airport zu begrüßen, dürfen aber dabei den nachhaltigen Tourismus, der diese Insel auszeichnet, nicht vergessen.

 

Welche Höhepunkte hat das Jahr 2019 für Ihr Unternehmen gebracht?

 

Augsburg:

Nun, wir haben den Flughafen Augsburg erst im August dieses Jahrs von der BMI-Group übernommen. Ein besonderer Höhepunkt war bislang der erste Spatenstich zum Bau des neuen Terminal C und dem davor befindlichen DMA-Tower. Im Dezember wird der gesamte Bereich inklusive des neuen Terminals feierlich eröffnet.

 

Stralsund:

Absoluter Höhepunkt war die feierliche Einweihung des neuen Terminals. Das Nebengebäude wurde ausgebaut, das Hauptgebäude saniert und mit vier Fluggastbrücken ausgestattet. Das neue, moderne Terminal bietet mehr Komfort für unsere Gäste, alle Ausgänge sind barrierefrei und es erhöht unsere Kapazität auf 2,5 Mio. Passagiere pro Jahr. Außerdem ist unsere Bedeutung als Standort der Luftwaffe wieder gewachsen. Auf der Fläche des alten Cargo-Centers wurden sogenannte Hardened Aircraft Shelter, Hangars zur militärischen Nutzung, erbaut.

 

La Palma:

Das größte Highlight der letzten Zeit für den Aeropuerto de La Palma war der UNIQ-Beitritt vor einem Jahr. Auch die gute Zusammenarbeit mit Wingjet und Jetsun macht den Erfolg des letzten Jahres aus. Doch auch einen kleinen Baufortschritt gibt es zu vermelden. Am nördlichen Terminalende (Vorfeldbereich, parallel zur Runway) ist eine überdachte Anlage für die Flughafen-Gepäcklogistik entstanden.

 

Welche konkreten Pläne hat Ihr Unternehmen? (Bautätigkeiten am Airport, Neuanschaffung für die Flotte etc. / Anm. d. Redaktion)

 

Augsburg:

Natürlich steht bei uns der große Ausbau des Flughafengeländes im Mittelpunkt. Mit unserem neuen Terminal C können bis zu 6 Millionen Reisende pro Jahr abfliegen oder ankommen. Auch unsere Infrastruktur wächst gewaltig, es entstehen eine neue Tiefgarage, der DMA-Tower, das ELITA-Business Center und das Mövenpick Airport-Hotel. Damit wollen wir uns für die Zukunft aufstellen. Mit unserer erstklassigen Infrastruktur, der schnellen Anbindung nach München und hochmodernen Terminals haben wir ein großes Wachstumspotential. Langfristig möchten wir noch um ein weiteres Terminal D wachsen und eine Jahreskapazität von 18 Millionen Passagieren erreichen.

 

Stralsund:

Das Flugangebot betreffend wollen wir natürlich wieder wachsen. Die Grundvoraussetzungen sind mehr denn je vorhanden und wir befinden uns bereits in fruchtbaren Verhandlungen mit einigen Airlines. Bautätigkeiten am Airport wird es keine geben. In den letzten sechs Jahren haben wir auf dem Flughafengelände quasi jedes Gebäude saniert, erweitert oder neu gebaut. Einzig der Hangar und Teile des Militärgeländes wurden so übernommen. Wir sind top-zufrieden mit dem Zustand des Airports.

 

La Palma:

Fürs kommende Jahr ist die Errichtung eines neuen ELITA GA-Terminals geplant. VIP-Kunden erwartet eine stilvolle und luxuriöse Lounge und auch Hubschrauber-Flüge werden dann von hier aus abgefertigt.

 

Welche Pläne hat Ihr Unternehmen für die nähere Zukunft? Gibt es Überlegungen für die strategische Planung?

 

Augsburg:

Wie schon erwähnt wollen wir weiter wachsen und unser Flughafengelände um ein Terminal D erweitern. Die ersten Pläne und Ideenspiele dazu entstanden im Sommer dieses Jahrs in enger Absprache der Aufsichtsräte mit der Stadt Augsburg. Mittlerweile haben wir gemeinsam ein umfangreiches Konzept für den Ausbau entwickelt und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Erweiterung im Osten sieht ein Satellitenterminal vor, welches mit 14 Gates ausgestattet ist und Passagierflugzeuge aller Größen abfertigen kann. Durch ein unterirdisches autonomes Transportsystem wird es an Terminal C angeschlossen. Dahinter wird eine zweite Runway entstehen, um die bestehende Start- und Landebahn zu entlasten.

 

Stralsund:

Wir wollen vor allem unsere tolle Infrastruktur nutzen, Tourismus in der Region weiter fördern und auch unser Angebot für Geschäftsreisende optimieren. Wir haben investiert, unser oberstes Ziel ist es nun wieder mehr Passagiere zu erreichen.

 

La Palma:

Wir werden abwarten, wie sich der Tourismus in den kommenden Jahren entwickelt. La Palma steht nicht für Massenabfertigung und Bettenburgen, sondern für sanften und individuellen Tourismus – und diese charakteristischen Prädikate soll diese herrlich grüne Insel auch weiter tragen.

 

Wie beteiligt sich Ihr Unternehmen an der UNIQ? Wie profitiert Ihr Unternehmen von UNIQ?

 

DMA-Group:
Nach dem Treffen der UNIQ-Vorstände im Sommer steht derzeit die gemeinsame Planung der UNIQ Flight Academy im Vordergrund, an der wir uns mit der Bestellung von Embraer Phenom 300 Jets beteiligen. Außerdem haben wir mit dem Flughafen Augsburg auch eine Niederlassung der UNIQ Sky Gourmet übernommen und möchten diese schon bald mit entsprechenden Cateringfahrzeugen ausstatten.

 

Wie sehen Sie die UNIQ aufgestellt? Gibt es Vorschläge Ihres Unternehmens für die Zukunftsplanung der UNIQ?

 

DMA-Group:
Die UNIQ steht für Qualität, Engagement sowie einen offenen und intensiven Meinungsaustausch. Die Ansprüche sind hoch, wenn nicht gar die höchsten in diesem Geschäft. Grundsätzlich sind wir überaus zufrieden mit der Entwicklung der Allianz in den letzten Jahren. Dennoch muss es unser Ziel sein, Vorsitzende anderer Airports mit unserer Arbeit zu begeistern und zu einer solchen Qualität zu ermutigen. Auch aus diesem Grund haben wir als UNIQ-Mitglieder unsere Präsenz in Social-Media-Kanälen vergrößert und sind mittlerweile auf Facebook, Instagram und YouTube vertreten. Außerdem ist bereits eine neue UNIQ-Webpräsenz mit einer moderneren Benutzeroberfläche entstanden. Wir sind nach meiner Meinung auf einem guten, fortschrittlichen Weg, den es mit gemeinsamem Engagement weiter zu gehen gilt.

 

Was wollen Sie über UNIQ oder zu anderen Themen schon immer mal sagen?

 

DMA-Group:
Wir danken allen Mitgliedern der UNIQ für die großartige, teils langjährige Zusammenarbeit und wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr.

 

Danke fürs Gespräch!

 

 Sehr gern!


Interview mit dem Sprecher der Geschäftsführung, Dr. Fabian Nauslitz (Jun. 2018)

Presse: Herr Dr. Nauslitz, seit unserem letzen Gespräch vor viereinhalb Jahren wurde am Flughafen Stralsund kräftig umgebaut. Wie kam es dazu?

 

Dr. Nauslitz: Wir sind nun seit fünf Jahren Betreiber des Airports, haben das Flughafengelände aus einem reinen Militärbetrieb übernommen. Vor drei Jahren fingen wir an die teils baufälligen Gebäude auf der zivilen Flughafenfläche zu sanieren um auf dem aktuellen technischen Stand zu bleiben. Zunächst Tower, Feuerwehr, Cargo-Center und GA-Terminal, später folgten die neue Fahrzeug-Halle und das Catering-Gebäude der Gategourmet. Derzeit eröffnet die DMA-Group ein neues, modernes Geschäftsgebäude direkt neben dem Terminal. Von hier aus werden zukünftig die Geschäftsprozesse der DMA-Group AG mit den dazugehörigen Flughäfen und Airlines gesteuert.

 

Presse: Gibt es weitere Ausbaupläne für die Zukunft? Vielleicht ein neues Terminal?

 

Dr. Nauslitz: Derzeit gibt es keine Pläne. Das Terminal wurde 2013 ausgebaut und wird bis heute absolut effektiv genutzt. Auch der Hanger ist nach wie vor zeitgemäß und verspricht eine optimale Nutzung.

 

Presse: Wie steht es um die militärische Nutzung?

 

Dr. Nauslitz: Die ging nach dem Umsturkturierung zum zivilen Flughafen im Jahr 2013 zurück, jedoch baute die Luftwaffe ihre Aktivitäten zuletzt wieder aus.

 

Presse: Zu Lasten des Luftfrachtgeschäfts?

 

Dr. Nauslitz: Keinesfalls, wir hätten sogar die Kapazitäten für die doppelte Umschlagmenge an Luftfracht. Wir müssen jedoch zugestehen dass in den letzten Jahren die Zahlen konstant sinken. DHL, FedEx und TNT heben deutlich seltener ab als noch vor drei Jahren.

 

Presse: Und auf La Palma? Wie läuft es dort?

 

Dr. Nauslitz: Großartig! Fast ein halbes Jahr läuft der Flugbetrieb, der Incoming-Tourismus der Insel steigt erwartungsgemäß.

 

Presse: Auch dank der Mithilfe der Konzernairlines?

 

Dr. Nauslitz: Natürlich. Aerodiaz ist bereits seit einem Jahr im Geschäft, demnächst werden sogar zwei neue Airbus-Maschinen zur Flotte hinzustoßen. Mit Elita kommt ein neues Premium-Produkt hinzu, das insbesondere den Regionalverkehr ab La Palma mit Inselflügen auf die Kanaren abdeckt. Damit haben wir bald zwei starke und zuverlässige Airlines im Portfolio der DMA-Group.

 

Presse: Außerdem soll mit Suebica eine weitere, besondere Airline nach Stralsund kommen...

 

Dr. Nauslitz: Genau, gemeinsam mit den Flughäfen Flensburg und Kiel beteiligt sich die DMA-Group AG mit 33 % an der Regionalfluggesellschaft. Ab kommenden Winter werden dann Ost- und Nordseeziele in Deutschland, Dänemark und Schweden angeflogen.

 

Presse: Das sind doch tolle Aussichten. Herzlichen Dank für das Interview!

 

Dr. Nauslitz: Sehr gern.


Interview mit dem Aufsichtsratvorsitzenden der DMA-Group: Thomas Stark (Dez. 2017)

Presse: Herr Stark, ein eregnisreiches Jahr neigt sich dem Ende. Wie lautet Ihr Fazit bezüglich der Entwicklung der DMA-GROUP?

 

Stark: Im Oktober vergangenen Jahres mussten wir uns "gesund schrumpfen" um wieder wirtschaftlich erfolgreich agieren zu können. Unsere Großbaustelle ist derzeit das Projekt La Palma, mit dem wir uns als Flughafenbetreiber international aufstellen. Die Entwicklung beider Flughäfen ist im laufenden Jahr zufriedenstellend.

 

Presse: Sie sagen der Flughafen La Palma ist noch eine Großbaustelle. Wann werden die Baufahrzeuge vom Flughafengelände rollen?

 

Stark: Wir rechnen mit dem Bauende im ersten Quartal 2018. Die ersten Testläufe im Sommer verliefen noch nicht optimal, sodass wir noch eine Liste von Umbaumaßnahmen auf dem Zettel haben. Der Airport wird nichtsdestotrotz zum Januar 2018 in den Vollbetrieb übergehen.

 

Presse: Die Großbaustelle am Flughafen Stralsund dürfte der kommende Sommerflugplan sein.

 

Stark: Das ist richtig und trifft uns natürlich hart. Knapp ein Drittel des Flugprogramms fällt mit den Streichungen von Ryanair weg. Wir sind derzeit in fortgeschrittenen Gesprächen mit Eurowings und BMI-Regional. Besonders auf innerdeutschen Strecken haben wir noch eine Menge Potential, das es abzuschöpfen gilt. Für touristischen Lücken im Flugplan sind wir an einer unternehmenseigenen Lösung interessiert.

 

Presse: Wie könnte Die aussehen?

 

Stark: Mit Aerodiaz planen wir seit über einem Jahr unsere konzerneigene Fluglinie. Mitlerweile sind 5 Maschinen angeschafft und derzeit in Stralsund gegroundet. Bevor es mit dem Flugbetrieb losgehen kann, erhalten sie noch ihren Anstrich und die Kabinenausstattung. Die Betriebsgenehmigung werden wir uns im Frühjahr einholen. Welche Ziele konkret angeflogen werden und ab wann - das wird zu gegebenem Zeitpunkt mitgeteilt.

 

Presse: Noch eine Frage zur UniQ-Allianz, wie läuft es dort?

 

Stark: Großartig! Mit dem Flughafen Bocholt haben wir in diesem Jahr ein weiteres Mitglied gewonnen. Außerdem herrscht ein sehr reger Gedankenaustausch und wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit den UniQ-Mitgliedern im kommenden Jahr weiter auszubauen.

 

Presse: Vielen Dank für das Gespräch!

 

Stark: Ich habe zu danken.


Interview mit dem CEO der DMA-Group AG, Dr. Reinhard Schulte (Dez. 2016)

Presse: Herr Dr. Schulte, konnte mit dem Ausbau des Luftfrachtzentrums am Flughafen Stralsund endlich, nach langer, Zeit wieder ein entscheidender Meilenstein gesetzt werden?

 

Dr. Schulte: Natürlich sind wir überaus glücklich, dass unser Ausbaukonzept des Logistikzentrums am Flughafen pünktlich umgesetzt werden konnte. Damit erhöhen sich unsere Kapazitäten im Frachtumschlag auf 150.000 Tonnen pro Jahr. Um diese Kapazitäten ideal zu nutzen, sollen zum kommendem Jahr weitere Fracht-Verbindungen hinzukommen.

 

Presse: Welche Projekte stehen für die Zukunft an?

 

Dr. Schulte: Das nächste Projekte wird der Neubau unseres Flughafen-Towers sein. Das Projekt soll bis Ende diesen Jahres abgeschlossen werden. Neben dem Cargo-Center ist dies unser zweites kostenintensives Projekt in diesem Jahr - fürs Erste stehen keine Weiteren in naher Zukunft an.

 

Presse: Wie sieht es mit dem Flugplan in der kommenden Wintersaison aus?

 

Dr. Schulte: Wingjet wird weiterhin eine Maschine am Airport für Flüge zu Warmwasserzielen am Flughafen stationieren. Entgegen den Ankündigungen im Frühjahr wird Ryanair auch weiterhin ein adäquates Flugangebot zu 10 Destinationen bieten. Wizz Air startet ab 30. Oktober nach Targu Mures in Rumänien und Malmö Aviation bedient deren Drehkreuz in Stockholm-Bromma. Durch die politische Situation mussten Freebrid, Tunisair und Turkish Airlines ihr Angebot ab Stralsund streichen. Auch Austrian Airlines wird sich zum Winter zurückziehen.

 

Presse: Auch für den Betreiber des Airports war 2016 ein ereignisreiches Jahr. Könnten Sie für uns die wichtigsten Veränderungen innerhalb der DMA-Group AG zusammenfassen?

 

Dr. Schulte: Die DMA-Group AG musste wirtschaftsbedingt die Beteiligungen an den beiden Flughäfen Ingolstadt und Venezia endgültig verkaufen. Die Rechtsform des Unternehmens wurde in eine Aktiengesellschaft gewandelt. Damit wir wirtschaftlich weiterhin erfolgreich agieren können werden wir am Flughafen Stralsund festhalten und von hier aus unsere Projekte lenken. Neben einer Unternehmenseigenen Fluggesellschaft wird mit dem Flughafen La Palma auch ein neues Flughafenprojekt bis zum Jahreswechsel an den Start gehen. Im neuen Jahr wird die AG ihren Sitz auf das Gelände dieses Airports verlegen.

 

Presse: Und wie steht es um European Tours?

 

Dr. Schulte: Unser Veranstalter wird demnächst unter neuem Namen und Marktauftritt fungieren.

Gemeinsam mit Wingjet und Wingjet Sunfly können wir Kunden ab unseren Flughäfen ein breitgefächertes Angebot bieten. In Kürze wird hierzu eine entsprechende Pressemitteilung erscheinen.

 

Presse:  Außerdem wurden die Anteile an Air Unity verkauft. Wie kam es zu diesem Schritt?

 

Dr. Schulte: Leider kam es zu massiven Verzögerungen im Projekt, was es für uns nicht mehr wirtschaftlich attraktiv machte. Zwar sind wir nach wie vor vom Konzept des Low-Cost-Carriers überzeugt, jedoch gestaltete sich die Kommunikation zur gemeinschaftlichen Abstimmung immer schwieriger. Nichts desto trotz schätzen wir die Zusammenarbeit mit dem Flughafen Norderstedt und der Vaduzia Group als unseren Partnern sehr.

 

Presse: Vielen Dank für das Interview!

 

Dr. Schulte: Ich danke Ihnen!


Interview mit dem Sprecher der Geschäftsführung, Dr. Fabian Nauslitz (Dez. 2013)

Presse: Herr Dr. Nauslitz, das Jahr 2013 nun ist vorüber. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung des Flughafen Stralsund im letzten Jahr?

 

Dr. Nauslitz: 2013 war ein ereignisreiches Jahr für uns als Flughafen. Nach der Eröffnung im April gab es kein konstantes Angebot. Strecken nach Kopenhagen, mit SAS, nach Wien mit Tyrolean Airways, oder nach London City, mit City Jet, standen nur kurzzeitig im Flugplan, da sie von den Leuten zu wenig wahr genommen wurden. Die Wende brachte dann die Billigfluggesellschaft Ryanair, die seither unseren Standort kräftig ausbaut und in Stralsund mittlerweile eine Basis errichtet hat. Dadurch können wir auf ein gewinnbringendes Jahr zurück schauen und blicken zudem mit Optimismus in die Zukunft.

 

Presse: Ryanair gab im Dezember bekannt, an zahlreichen deutschen Flughafen Strecken zu streichen oder auszudünnen. So auch in Stralsund?

 

Dr. Nauslitz: Ryanair plant u.a. Kürzungen in Frankfurt Hahn, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, Nürnberg und Weeze. Für Stralsund ist nichts dergleichen bekannt. Ryanair Maschinen haben bei uns statistisch eine sehr gute Auslastung. Ich sehe keinen Grund, warum Ryanair bei uns kürzen sollte.

 

Presse: Sie sprachen von einer guten Auslastung. Wie kommt diese zu Stande bei einer vergleichsweise kleinen Stadt, wie Stralsund und den Konkurrenten: Flughafen Lübeck und Flughafen Rostock?

 

Dr. Nauslitz: Um die günstigen Angebote der Billigflieger, wie Ryanair, Germanwings, Wizz Air oder Air Unity wahr zu nehmen, kommen Fluggäste aus ganz Norddeutschland und dem Nord- Westen Polens zu uns. Mit dem Transfer- Shuttlebus über Lübeck nach Hamburg ist für eine perfekte Anbindung an bevölkerungsreiche Städte gesorgt. Hamburg ist uns dabei sehr wichtig, da viele preisbewusste Bewohner der Hansestadt unseren Flughafen nutzen. Auch das polnische Stettin ist wichtig und per Auto oder Zug schnell zu erreichen. Dabei sind uns die Flughäfen in Rostock oder Lübeck keine große Konkurrenz. Bislang sind ab Lübeck für nächsten Sommer nur Ryanair- Flüge nach Mailand, Palma und Pisa buchbar. Wizz Air bedient dort auch nur 2 Strecken. Auch ab Rostock gibt es wenig Passagierflüge. Als einzigsten Vorteil hat Rostock mehr Inlandsflüge, z.B. nach Frankfurt, Köln und Stuttgart.

 

Presse: Können Sie einen Ausblick auf die Veränderungen im Flugplan 2014 geben?

 

Dr. Nauslitz: Als neue Verbindung treten die Germania- Flüge nach Moskau Domodedovo per 7. Februar 2014 in Kraft und Freebird Airlines fliegt ab dem 11. März 2014 nach Antalya. Croatia Airlines plant, anders als im letzten Jahr, keine Flüge ab Stralsund. Besonders freut es uns, die erst 2013 gegründete Air Unity ab 2014 bei uns begrüßen zu dürfen, die mit dem Flughafen Stralsund große Pläne hat. Ansonsten erwarten wir keine weiteren Veränderungen im Flugplan.

 

Presse: 2013 wurde am Flughafen gleich 2 Mal umgebaut bzw. saniert. Sind für 2014 weitere Bauarbeiten geplant?

 

Dr. Nauslitz: Unser Flughafen war vor einigen Jahren noch ein Militärflughafen. Um den Platz effektiv zu nutzen, mussten einige Umbauten gemacht werden. Die Errichtung des Terminals wurde mit Verzögerungen im Juli abgeschlossen und die Vorfeldsanierung planmäßig im Dezember beendet. Damit sind nun zunächst alle Arbeiten abgeschlossen. Ob weitere Bauarbeiten nötig sind, wird sich zeigen. Derzeit sind jedoch keine in Planung.

 

Presse: Wie viele Passagiere konnte der Flughafen Stralsund 2013 abfertigen?

 

Dr. Nauslitz: 2013 konnten wir 678.600 Passagiere abfertigen. Und zwar von der Eröffnung Anfang April bis Ende Dezember. Im nächsten Jahr wollen wir die 1 Million-Marke knacken.

 

Presse: Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei. Danke für das Interview.

 

Dr. Nauslitz: Sehr gern!